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DIE FLIESSER SCHMETTERLINGSWIESE ALS NATUROBERFLÄCH

Diese Tapeten-Sonderproduktion zeigt sich neben der gewohnten Heuoptik mit blau-weißer Blütenpracht und präsentiert die Vielfalt an Kräutern und Bergblumen.

Erst im Juli und August werden die Hänge geerntet. Durch die spätere Mahd können die Pflanzensamen ausreifen und ihren Bestand nachhaltig sichern.


Der blaue Wiesensalbei (lat. Salvia pratensis) – der auch als Sirup vorzüglich schmeckt – ist die vorherrschende Pflanzenart in der Schmetterlingswiese. Er dominiert die mageren und naturnah bewirtschafteten Bergwiesen. In den Tallagen ist er durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung so gut wie verschwunden.

Auch die teilweise ausbleibende Mahd (= Heuernte) und die damit verbundene Verwaldung lässt den Wiesensalbei aus der Landschaft verschwinden. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, die traditionelle und extensive Landwirtschaft, wie sie im Naturpark Kaunergrat noch gelebt wird, zu erhalten. Mit ihrem Fortbestand wird auch die außerordentliche Insekten- und Schmetterlingsvielfalt gesichert.

In der Blütezeit bis ca. Mitte August finden sich Tausende von Insekten und auch viele verschiedene Schmetterlingsarten auf den Fließer Wiesen. Unter anderem der bekannte Bläuling, der seine Farbenpracht nur mit gespreizten Flügeln zeigt.

Interessant ist, dass die meisten Schmetterlingsarten in den Fließer Sonnenhängen nachtaktiv sind (90%). Den Lepidopterologen (Schmetterlingskundlern) sind die Trockenwiesen in Fließ mit ihrer unglaublichen Vielzahl an Arten ein Begriff. Hier im Grenzbereich zwischen Südtirol, Nordtirol und Graubünden wurden in den letzten Jahrzehnten über 1300 (!) Schmetterlingsarten nachgewiesen! Ca. 300 Arten gehören zu einer hoch spezialisierten Gruppe, die ausschließlich an die karge Vegetation der Trockenrasen und Felssteppen gebunden ist.

Inneralpines Trockental.

Das Tiroler Oberinntal gehört neben dem Südtiroler Vinschgau und dem Schweizerischen Unterengadin zu den bekanntesten inneralpinen Trockentäler der Ostalpen. Der durchschnittliche Jahresniederschlag in den Tallagen liegt hier in der Regel zwischen 450 – 700 mm und entspricht somit Regenmengen, wie man sie aus dem Mittelmeerraum oder den zentralasiatischen Steppengebieten kennt. Dieses besondere Klima macht diese Trockentäler zu Lebensräumen, die im gesamten Ostalpenraum ob ihrer Artenvielfalt einzigartig sind.

„Die Fließer Leita“ – Von der Wiederkehr der Vielfalt

Die Naturparkgemeinde Fließ beherbergt mit der „Fließer Leita“ eine Landschaft von außerordentlicher Vielfalt, die über Jahrhunderte aus der menschlichen Nutzung entstanden ist. Im Jahr 2001 wurden die „Fließer Sonnenhänge“ als Naturschutzgebiet  ausgewiesen. In enger Abstimmung zwischen Naturschutz und Landwirtschaft werden diese Lebensräume seither wieder beweidet und gepflegt.

Der Naturpark Kaunergrat will nun sein Engagement auch auf weitere, bislang nicht bewirtschaftete, Bereiche der „Fließer Leita“ ausdehnen. Dazu braucht es ein breit aufgestelltes Netzwerk für den langfristigen Erhalt der Schmetterlingsvielfalt.

Die Privatstiftung Blühendes Österreich der REWE Group unterstützt ausgewählte Naturschutzprojekte in ganz Österreich. Auch das Projekt „Die Fließer Leita – von der Wiederkehr der Vielfalt“ wurde von einer prominent besetzten Fachjury mit der Brennnessel 2019 gekürt.

Mit dem Preisgeld kann der Naturpark Kaunergrat erste Schritte für die Umsetzung eines Schmetterlingsweges in Fließ einleiten. Mit dem Themenweg soll der hohe überregionale Wert der „Fließer Leita“ sichtbar und sein Erhalt zu einem wichtigen Anliegen der Menschen in der Naturparkgemeinde Fließ gemacht werden.