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INTERVIEW MIT PEPPI

Letztens trafen wir Josef „Peppi“ Schlatter, einen unserer lokalen Heulieferanten, zu einem Gespräch über Gott und die Welt und natürlich über Heu. Er bewirtschaftet eine Almwiese hoch über dem Dorf Fließ in 1.700 m Seehöhe. Nur einmal im Jahr – im August – wird mit Hilfe von Kindern und Enkeln das artenreiche und zarte Almgras gemäht, das unsere Heuoberfläche ALMWIESN und WILDSPITZE in all ihren Varianten so einzigartig macht.  

WANN IST DER BESTE ZEITPUNKT ZUM MÄHEN?

Die Hochwiesen werden nur einmal im Jahr – im August – gemäht. Dann haben nämlich alle Gräser und Blumen ausgesamt und das gewährleistet das Wachstum im nächsten Jahr. Die Almwiesen werden ja nicht gedüngt.

Ein weiteres Zeichen, dass „das Futter reif ist“, ist, wenn der Arnika langsam verblüht. 

WARUM IST ES SO WICHTIG, DIE BERGWIESEN ZU MÄHEN?

Bei ungemähten Wiesen fallen die hochgewachsenen Gräser um und bleiben einfach liegen. Das verhindert das Wachstum der anderen Pflanzen und erhöht das Risiko von Lahnen (=Lawinen) im Winter, denn der Schnee rutscht auf dem Grasteppich einfach ab.

Der Grund warum Hochwiesen oftmals nicht (mehr) gemäht werden, ist schlicht und einfach, dass es sich für die Bauern nicht rentiert (= auszahlt), da der zeitliche und körperliche Aufwand sehr groß ist.

WARUM DUFTET DAS HEU SO GUT?

Der angenehm würzige Geruch kommt vom Inhaltsstoff Cumarin. Trocknen die Gräser, verflüchtigt sich das Cumarin und das nun entstandene Heu ist jetzt für die Tiere besser verdaulich.

Manchmal stehen sogar Almkühe am Zaun und schauen beim Einholen des Heus zu, denn sie hätten auch gern eine Portion frisches Heu.

HEU IST NICHT GLEICH HEU

Peppi macht einen Qualitätstest. Durch jahrelange Erfahrung erkennt er aufgrund der Halme und Stängel sofort, von welcher Wiese das Gras stammt.

Er erkennt natürlich gleich, dass wir ihm für das Foto ein anderes Heu unterjubeln wollten…

ERINNERUNGEN…

Beim Erzählen erinnert sich Peppi auch an seine Kindheit und wie er als Kind die Heumahd (=Heuernte) erlebt hat. Das war quasi der Sommerurlaub für die Familie. So blieb er mit seinen Geschwistern und dem Vater in den Bergen, während seine Mutter jeden Tag je zwei Stunden Fußmarsch ins Tal und wieder zurück auf sich nahm, um die Tiere im Tal zu versorgen. Er selbst hat diese Zeit in der Hochwiese immer sehr genossen.

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Mahd (=Schneiden der Gräser). Peppi hofft auf stabiles Wetter, denn das Gras braucht drei trockene und sonnige Tage, bis es auf der Hochwiese getrocknet ist.